Sehr geehrte Damen und Herren,

in Ihrem Artikel  ‚Schüler fürchten um ihr Abitur“ (im Wattenscheider Teil, 23.05.2020) möchten Sie den Jugendlichen eine Stimme geben. Das finde ich klasse!
Hilfreich wäre diese Stimme aber dann, wenn sie von ‚richtigen’ Fakten begleitet wäre und damit auch die Presse ihrem Teil der Verantwortung nachkommen würde. Sieben Wochen Ferien? Die letzten Wochen in der Corona–Krise haben Schulleiter/innen, Lehrer/innen, Schüler/innen, Eltern und Ausbildungsbetriebe vor außergewöhnliche Herausforderungen gestellt – und diese wurden mit sehr großem Aufwand bewältigt.
Wer sieben Wochen Ferien gemacht hat, hat definitiv etwas missverstanden und muss die Konsequenzen dafür persönlich tragen.
Dass jemand anonymisiert und unreflektiert ein so großes Forum auf Ihrer Seite bekommt und en passant der Name unserer Schule in der Schlagzeile in negativer Assoziation erwähnt wird – ohne dass Verantwortungsträger hierzu nur einmal angefragt wurden – halte ich für äußerst unseriös. Jeder Leser / jede Leserin, der / die diese Schlagzeile liest (manche lesen nur die Schlagzeile)  verbindet nun eine ‚mangelnde Klausurvorbereitung‘ mit den Lehrkräften des Louis-Baare-Berufskollegs. Es  geht an dem hochengagierten Einsatz meiner Kolleg/innen in dieser Sondersituation vorbei!
Schulen stehen im öffentlichen Interesse, daher bitte ich Sie, diese Aussage zu korrigieren und Ihrer journalistischen Verantwortung nachzukommen. 

Keinem Schüler / keiner Schülerin sollen Nachteile entstehen, dafür setzen sich seit Wochen Eltern- und Lehrerverbände mit Hochdruck erfolgreich ein. Die Landesregierung hat mit dem Bildungssicherungsgesetz vom 30.04.2020 entsprechende Vorkehrungen getroffen.

Der Artikel hilft weder dem besorgten Schüler noch denjenigen, die in voller Verantwortung und im PRO-SCHÜLER-Agieren täglich ihren Job machen.

Susanne Muthig-Beilmann

(Schulleiterin)